CranioSacrale Therapie

für Erwachsene, Säuglinge und Kinder

Die Upledger CranioSacrale Therapie wurde von Dr. John E. Upledger, D.O. (Arzt für Osteopathie und Chirurgie) in den Jahren zwischen 1971 - 1983 in Michigan, USA entwickelt. Ganz den osteopathischen Grundsätzen getreu, entstand in dieser Zeit ein sanftes, manuelles, systemorientiertes Behandlungskonzept, welches die psychosozialen Aspekte einer Erkrankung vollwertig miteinbezieht und den Patienten/ die Patientin in ihrem/ seinem individuellen Heilungsprozess unterstützt.

 

Der Begriff „CranioSacrale Therapie“ entstand durch die Lage des CranioSacralen Systems zwischen „Cranium“ (Schädel) und „Sacrum“ (Kreuzbein), bestehend aus den harten Hirn- und Rückenmarkshäuten (Meningen) im Inneren des Schädels und im Wirbelkanal des Rückens bis hinunter zum Steißbein. Diese Häute umkleiden das Gehirn und das Rückenmark mit all seinen Nerven und sind gleichzeitig der Behälter für die sich darin befindliche Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor). Es wurde also entdeckt, dass das zentrale Nervensystem von einem halboffenen Flüssigkeitssystem umgeben ist, und dass beim Austausch dieser Hirnflüssigkeit ein rhythmisches Pulsieren entsteht, der CranioSacrale Rhythmus. Einschränkungen in der Freiheit des CranioSacralen Systems wirken sich erfahrungsgemäß zuerst nachteilig auf die Funktion des sich darin befindlichen Nerven- und Hormonsystems aus und im Weiteren auf alle anderen Funktionssysteme des Körpers, weil das CranioSacrale System über das Fasziensystem (Bindegewebe) eng mit allen anderen Funktionseinheiten des Körpers verbunden ist. Ein Spannungsungleichgewicht an einer Stelle des CranioSacralen Systems kann sich also auch in ganz andere Strukturen des Organismus hinein fortsetzen und im Sinne einer Funktionsstörung auswirken.

 

Ziel dieser geweblichen Therapiemethode ist deshalb eine Entspannung des CranioSacralen Systems herbeizuführen, wobei die vorliegenden Spannungen und/oder Blockaden mittels der Hände der Therapeutin/ des Therapeuten aufgespürt und anschließend gelöst werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei der CranioSacrale Rhythmus, dessen positive Veränderung als Hinweis auf eine erfolgreiche Befreiung des CranioSacralen Systems dient.

 

Dr. Upledger stellte im Laufe seiner empirischen Forschung fest, dass ein chronischer Krankheitsverlauf oder das Auftreten von Rezidiven im Behandlungsprozess auf verborgene, energetisch-emotionale Speicherungen hindeuten kann, die er „Energiezysten“ nannte. Diese werden in seinem Konzept, zusätzlich zur Gewebelösung, mit der Arbeit an der EnergieZyste und der SomatoEmotionalen Entspannung und innerhalb dieser mit Hilfe der Arbeit mit den therapeutischen Bildern und dem therapeutischen Gespräch behandelt.

 

Indikationen und Kontraindikationen der CranioSacralen Therapie: siehe Behandlungsschwerpunkte

CranioSacral Therapie für werdende Mütter, Säuglinge und Kinder

CranioSacral Therapie in der Schwangerschaft: 

 

Während der Schwangerschaft ist der Körper der werdenden Mutter, nicht zuletzt in Vorbereitung auf die Geburt, großen hormonellen Veränderungen ausgesetzt. Es kann folglich, wie auch im Abschnitt zur Osteopathie beschrieben, aufgrund der damit einhergehenden geweblichen Veränderung im Körper zu Beschwerden kommen. Auch stellen diese Monate für die meisten Frauen auf persönlicher Ebene eine große Transformation dar. In jedem Fall bietet die CranioSacrale Therapie auf beiden Ebenen sanfte Techniken und Begleitungsmöglichkeiten zur Stabilisierung in dieser besonderen Zeit an. 

 

CranioSacrale Therapie bei Säuglingen und Kindern:

Während des Geburtsprozesses werden die Schädelknochen des Kindes starken Druckverhältnissen ausgesetzt, was naturgemäß zu Verschiebung, teilweisen Überlappung und kurzzeitiger Deformierung der einzelnen Schädelknochen führt. Ebenfalls naturgemäß bilden diese sich in der Regel durch die Kräfte der Selbstregulierung (und unterstützt durch das Saugen) innerhalb weniger Tage wieder zurück. 

Sollte das aber mal nicht der Fall sein, ist es angeraten, das CranioSacrale System des Säuglings bei dieser Reorganisation zu unterstützen, da die allgemeine Entwicklung des Babys stark von einer funktionalen Anatomie (Spannungsfreiheit in den Hirn- und Rückenmarkshäuten) und einem dadurch freien Nervensystem abhängig ist. Dabei geht es nicht um das Erreichen von Normen, reiner Mechanik oder allein von optischer Symmetrie, sondern um eine freie, biologische Funktion sämtlicher Strukturen. 

 

Behandelt werden beim Neugeborenen und Säugling vor allem die festen Hirn- und Rückenmarkshäute über deren Anheftungspunkte an den Schädelknochen, Wirbeln und dem Kreuzbein. Aber auch die psycho-emotionalen Aspekte von Spannungen werden im Auge behalten und, falls notwendig, behandelt. Hier spielen häufig nicht verarbeitete, belastende Erlebnisse von Mutter und Kind während der Schwangerschaft und Geburt eine erhebliche Rolle, welche möglicherweise Störungen der Bindung („Bonding“) zur Folge haben. Da solche Störungen essenzielle Auswirkungen auf das Verhalten und die Entwicklung des Kindes haben können, ist es sinnvoll mit den Methoden der Somato Emotionalen Entspannung und der „Arbeit mit den therapeutischen Bildern und dem therapeutischen Gespräch und der Emotionellen Hilfe für Eltern und Schreibabys  das Baby hilfreich bei deren Auflösung zu unterstützen.