Darunter versteht man die Frühprävention durch eine beratende und bindungsorientierte körpertherapeutische Begleitung von Eltern und deren Säuglingen in Krisensituationen (Schreibaby, „High Need Baby“, „Hypactive-Baby“) nach der Geburt. In dieser Arbeit werden Konzepte der modernen Körperpsychotherapie mit den Ergebnissen der Säuglings- und Bindungsforschung verbunden.
Ab wann spricht man denn von einem „Schreibaby“?
Man sollte das Schreien eines Babys erstmal nicht als Problem ansehen, sondern als eine der wenigen Möglichkeiten für das Baby sich auszudrücken und Spannungen zu lösen. Dennoch kann dieses Verhalten extrem belastend für die ganze Familie sein, und sollte das so empfunden werden macht es Sinn, sich Rat und Hilfe zu suchen, egal, ob die eigene Situation innerhalb der „Norm“ anzusiedeln ist oder nicht. Denn es kommt nicht auf Zahlen an, sondern darauf, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen anzuerkennen und zu erweitern.
Dennoch hier zur Orientierung einmal ein paar Zahlen:
Unter „normale Anpassungsschwierigkeit“ wird das Schreien eines Babys eingeordnet, welches ab der 4. – 6. Woche häufig am späten Nachmittag oder frühen Abend schreit. Dies sollte dann „normalerweise“ nach etwa 3 - 4 Monaten deutlich abnehmen.
So spricht man von einem „Schreibaby“, wenn eine innere Unruhe oder das Schreien eines Babys über mehr als drei Stunden pro Tag, an mehr als drei Tagen pro Woche, über mehr als drei Wochen auftritt.
Der neue Begriff der „High Need Babys“ umfasst über das Schreien hinaus noch ein überdurchschnittliches Bedürfnis des Babys nach Sicherheit und Vertrauen. Diese Kinder wollen erfahrungsgemäß tagsüber die meiste Zeit im Arm gehalten werden und sind kaum in der Lage, selbst zur Ruhe zu kommen. Sie tolerieren kaum eine Trennung von ihren Bezugspersonen.
Der Begriff „Hyperactive-Baby” beschreibt Kinder, die, sobald sie sich fortbewegen oder krabbeln können, wie getrieben erscheinen. Sie „müssen“ sich förmlich ständig bewegen, erkunden und aktiv sein. Das geht bei manchen Babys sogar so weit, dass sie zu viel Körperkontakt meiden und nicht auf dem Arm gehalten werden wollen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das emotionale Leben des Babys und seine physische Gesundheit eng mit seiner Umgebung, vor allem den Gefühlen der Mutter, verknüpft sind. So wird das erste Lebensjahr natürlicherweise in fast symbiotischer Beziehung verbracht, was prägend für das spätere Gefühlsleben und die Psyche des Kindes ist und damit für seine gesamte Entwicklung. Schreit ein Baby also extrem viel, deutet das auf ein hohes Maß an innerer Spannung hin und möglicherweise ebenfalls bei der Mutter, dem Vater oder im Familiensystem, was ich in jedem Fall als behandlungswert einordnen würde. Diese Spannungen können von einer belasteten Schwangerschaft oder einer traumatisch erlebten Geburt herrühren und den Kontakt zwischen Mutter, Vater und Kind extrem belasten.
Selbst Mutter eines durch die Schwangerschaft maximal gestressten und nach der Geburt durch ein Trennungstrauma verunsicherten Kindes, weiß ich um die Not der Kinder und ihrer Mütter. Ich weiß um die fehlende Vertrauensgrundlage und wie sie das Leben beeinflussen kann, wenn dem nicht bewusst begegnet und daran gearbeitet wird. Ich möchte gerne den Neugeborenen, Müttern und Vätern in meiner Praxis ermöglichen, den gemachten Erfahrungen und Emotionen rund um die Geburt und Schwangerschaft einen Ausdruck zu geben. Unter dieser bindungsorientierten Begleitung erfährt das Kind die maximale Akzeptanz seiner Gefühle, dadurch die Annahme seiner Person im von der Mutter/ dem Vater gewährten Halt. Diese wiederum erleben Handlungskompetenz im Umgang mit ihrem Kind. Die Bindung zwischen den Eltern und dem Kind wird gefestigt oder wieder hergestellt, sollte es in der nachgeburtlichen Bonding-Phase zu Unterbrechungen (Trennungstrauma) gekommen sein. Das Urvertrauen wird genährt, die Beziehung stabilisiert.
Diese Arbeit mit den Babys und ihren Eltern im Rahmen eines Coachings ist für mich unterdessen zu einer Beziehungsarbeit für die Gesellschaft geworden, denn ein Leben mit einem stabilen Urvertrauen ist meiner Meinung nach eine stabile Basis für eine gesunde und freie Persönlichkeitsentwicklung mit maßgeblichem Einfluss auf das ganze spätere Leben. Ich kombiniere diese Arbeit mit meiner Erfahrung aus dem Bereich der CranioSacralen Therapie – SomatoEmotionelle Entspannung und beziehe auch die Befreiung von körperlichen Blockaden mit Hilfe der Osteopathie und strukturellen CranioSacralen Therapie mit ein.