Die Erfahrung, dass es (in John Upledgers Worten) eine Innere Weisheit in jedem Menschen gibt, einen nicht-bewussten Anteil, welcher über alle Vorgänge im Körper-Geist-Seele-System Informationen hat, war für mich, die ich sehr wissenschaftlich orientiert geschult war, der erste Schritt zu einer Form von Spiritualität. Seit jenem Augenblick bezog ich während meiner Behandlungen die Innere Weisheit in Menschen stets mit ein und durfte erfahren, wie dieser Weg signifikant und ganz individuell zu einer der authentischen Wirklichkeit der Patientin/ des Patienten am nächsten liegenden Behandlung führte.
Diese Innere Weisheit weiß also demnach alles und zu jeder Zeit genau, was gut für die jeweilige Person ist und was nicht; also auch was es braucht, um auf jeder Ebene gesund zu werden und sich selbst zu verwirklichen. Die Innere Weisheit kann ihr Wissen aber nicht selbst umsetzen oder sich manchmal nicht ausreichend Gehör verschaffen. „Selbstverwirklichung“ in Upledger’s Sinne könnte man auch als die Erfüllung eines Lebensplanes bezeichnen. Seiner Meinung nach ist ein System so lange in Harmonie, solange man sich selbst verwirklicht. Eine Abweichung von dieser eigenen inneren Wirklichkeit führt zu Disharmonie und in der Folge unter Umständen zu Symptomen und Krankheit.
Beim Miteinbeziehen der Inneren Weisheit in die Behandlung stelle ich mich als Therapeutin als „Werkzeug“ zur Verfügung - mit meiner Wahrnehmung, meiner Energie und meinen Händen. Ich gehe dabei stehts davon aus, dass nicht ich weiß, was für die Heilung notwendig ist, sondern ausschließlich diese innere Instanz im Patienten und lasse mich von dieser leiten. Meine Aufgabe ist es, zwischen Bewusstsein und Nicht-Bewusstsein des Patienten eine Brücke zu errichten, sodass die Informationen, welche die Innere Weisheit für den Patienten zur Verfügung hat in dessen Bewusstsein gelangen können.
Mit den Jahren habe ich in dieser Inneren Weisheit einen Teil des „Göttlichen“ erkannt, das in jedem Menschen von Anbeginn vorhanden ist und auch bleibt, wenn der Körper diese materielle Lebensform wieder aufgibt. Manche würden es „Seele“ oder „Seelenanteil“ nennen, andere „Hohes Selbst“ oder „inneres Licht“, und so scheint der Weg nach innen, hin zu nicht bewussten Anteilen, auch den Weg hin zu „göttlichen inneren Anteilen“ zu ebnen.
Spiritualität bekam für mich die Bedeutung anzuerkennen und zu spüren, dass es im Leben noch etwas Größeres gibt als das, was wir um uns herum sehen, und dieses Wissen auch in das eigene Leben zu integrieren. Es bedeutet zu wissen, dass wir in ein größeres Ganzes eingebunden sind und uns als Teil eines kollektiven Geschehens zu verstehen. Wir können uns davon sowohl unterstützt fühlen als auch selbst den Wunsch haben, uns darin einzubringen. Es bedeutet aber auch, dass wir erlauben, unseren eigenen Lebensweg in einem größeren Kontext zu betrachten (Reinkarnation und Karma). Diese Form Spiritualität zu leben bedeutet für mich auch, größere Zusammenhänge als gegeben und „gut“ anzunehmen, nicht mehr kontrollieren zu wollen, sondern zu lernen dankbar und hingebungsvoll zu sein und jederzeit im Vertrauen bleiben zu können, dass hinter allem ein Sinn steht, auch wenn man diesen zunächst weder versteht noch ein Geschehen persönlich wünschenswert findet. Genau dieses (Ur-)Vertrauen ist es, welches unser körperliches System entspannt und die Nervenaktivität senken kann.
Dies ist deshalb sinnvoll, weil Spiritualität, wie schon beim Unterpunkt Gesundheit erwähnt, einen der vier Pfeiler darstellt, auf den sich eine selbstregulierte Gesundheit stützt, sofern übermäßige negative Einflüsse aus diesen dort erläuterten vier Themenbereichen vermieden oder im Gleichgewicht gehalten werden.
Dafür ist die Schulung unseres Bewusstseins im Alltag nötig. Dies ist ein Weg mit vielen kleinen Schritten, auf welchem ich Sie, falls gewünscht, gerne begleite. Jeder Schritt stellt eine Veränderung und Verbesserung im Sinne einer Erhöhung der eigenen energetischen Schwingung dar, was unser Leben zum Positiven wendet. Wir können wieder Gestalter unseres eigenen Lebens werden.
Diese Haltung ist der Boden meiner gesamten therapeutischen Arbeit und findet nochmal näher Erwähnung in dem Teil meiner energetischen Heilarbeit, in welchem es um die Beziehung zum großen Ganzen und um Bewusstseinsschulung geht.
An dieser Stelle sei explizit hervorgehoben, dass in diesem Kontext „Spiritualität“ nichts mit der Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlich etablierten Glaubensgemeinschaft zu tun hat und dem Glauben an die damit verbundenen religiösen Ansichten und Rituale.